Media installation
GROSSE OPER IN KISTEN
Media installation115 cm x 205 cm x 53 cm
3:00 min (continuous loop)
2008
This narrative media installation (“Grand Opera in Small Boxes”) was build during a residency program in Switzerland. It is the prototype of a computer-controlled miniature theater that is completely self-contained in a wooden cabinet, along with all the necessary equipment. The idea for this installation was informed by my research of historical music automatons and mechanical music instruments, which have a long tradition in Switzerland. Behind an opening at eye level, the cabinet provides slots for up to seven exchangeable image layers. Technical equipment is stowed away on shelves in the lower half of the housing. Just like in a real theater, the stage can be redecorated for each new piece by manually exchanging the front panel and image layers. In the version depicted here, the image slots in the cabinet contained three miniature stages, and just like in an opera house, the libretto was distributed to the audience in leaflet form.
Script
GROSSE OPER IN KISTEN
Prolog
GROSSE OPER IN KISTEN.
DIE WELT EIN DIORAMA,
EINE GUT GEÖLTE MASCHINE,
VON GETRIEBEN BETRIEBEN.
GELEGENTLICH KNIRSCHT ES.
I. Akt, Szene 1:
NACHT.
PERSPEKTIVWECHSEL:
EINE UNGEAHNTE ECKE,
ETWAS ABSEITS,
FAST SCHON AM RAND
DES HOHEN GRASES.
EIN EINZELNES BRÖTCHEN
BRICHT UNBEMERKT AUF.
NAHAUFNAHME:
IM INNEREN,
IN ROTEN PLÜSCH GEKLEIDET,
FÜHREN DIVERSE WEGE
ZU UNTERSCHIEDLICHEN ORTEN.
I. Akt, Szene 2:
IM VORDERGRUND
EINE LEERE BÜHNE,
GEFÜLLT MIT NICHTS,
VOLLGESTOPFT MIT
ALLEM MÖGLICHEN.
AUSSEN HERUM
SCHEINT SICH ALLES ZU DREHEN.
ABER DAS TÄUSCHT.
WIRKLICH DREHEN TUT SICH NUR
DAS INNERE UM SICH SELBST.
I. Akt, Szene 3
DAS INNERE IM LEERLAUF,
UNFÄHIG STILLZUSTEHEN,
SPIELT MIT SICH SELBST
INTERNES SCHATTENTHEATER.
SCHATTEN
ALLES MÖGLICHEN
GEWESENEN
WESENTLICHEN,
DERZEITIG DASEIENDEN
UND DEREINST
ZU ERWARTENDEN.
I. Akt, Szene 4:
ÜBER DER BÜHNE,
IM ROTEN RAUM,
GEHT EIN LICHT AUF.
DISKO IM OBERSTÜBCHEN.
DIE BILDER ZERBERSTEN,
UND AUS VIELEN FACETTEN
WIRD LEISE, NOCH
OHNE VIEL AUFSEHEN ZU ERREGEN
EIN NEUER GEDANKE.
IN DIESEM MOMENT
KÖNNTE ETWAS GESCHEHEN.
ALLES MÖGLICHE
ODER AUCH
GAR NICHTS
VON ALLEDEM.
I. Akt, Szene 5:
AUSSEN HERUM
IST ALLES STILL,
DENN DAS HOHE GRAS WÄCHST LAUTLOS
UND DIE KLEINEN TIERE SCHLAFEN.
IM INNEREN DERWEIL,
GLÜHT DER PLÜSCH,
TRIFFT DER NEUE GEDANKE
IN EINER FALTE DES VERMÖGENS
AUF EINE GALLONE
GESCHWOLLENER TAT,
ETWAS ABGESTANDEN ZWAR,
ABER DURCHAUS NOCH FLÜSSIG.
DERART VERQUIRLT
QUILLT DER GEDANKE,
SCHWILLT DIE TAT,
TAUMELN DIE TEILCHEN
IM GRAVITATIONSFELD
DES GEDANKENS,
FUSIONIEREN DIE KERNE
IN TURBULENZEN
DER TAT,
BIEGT SICH DER RAUM,
KRÜMMT SICH DIE ZEIT,
BIS SPÄTER VORHIN IST
UND ZUVOR JETZT GLEICH,
DAS INNERE AUSSEN
UND DAS ENDE EIN ANFANG,
ALS DAS MÖGLICHE
AUF DER ANDEREN SEITE
PLÖTZLICH IST,
WAS ES IM INNEREN
NUR HÄTTE SEIN KÖNNEN.
Epilog:
DU WEISST, DER TAG ZERSTÖRT DIE NACHT,
DIE NACHT ZERTEILT DEN TAG.
BRICH WEITER DURCH AUF DIE ANDERE SEITE
BRICH WEITER DURCH AUF DIE ANDERE SEITE
BRICH WEITER DURCH, YEAH!
WOW!
WOW!